Die Umgestaltung der Fritz-Husemann-Straße 22 bis 63 einschließlich des Rückbaus der Hochbeete ist zumindest vorerst vom Tisch. Ein entsprechender Antrag der CDU-Bezirksfraktion wurde mehrheitlich von den Bezirksvertretern der rot-grünen Koaltion abgelehnt. Durch den Antrag sollte die Verwaltung beauftragt werden, ein Konzept für den Bereich zu erstellen. Dabei sollte auch geprüft werden, ob der Rückbau der Hochbeete bei gleichzeitiger Schaffung von Baumrigolen möglich ist und Maßnahmen zur Flächenentsiegelung wie zum Beispiel extensive Dachbegrünungen einen sinnvollen Beitrag zu einer klimaresilienten Stadt leisten können.
Die Verwaltung zeigte sich grundsätzlich nicht abgeneigt, verwies aber auf einige Voraussetzungen. „Für die Errichtung von Baumrigolen muss zunächst ein Baugrundgutachten erstellt werden, das die Versickerungsfähigkeit der tieferen Schichten im Untergrund sowie die Beschaffenheit des Grundwasservorkommens untersucht.“ Eine Finanzierung sei derzeit nicht im Haushalt verankert, eventuell könnten aber Fördermittel eingeworben werden. Im besagten Abschnitt gebe es im öffentlichen Bereich keine Dächer. Eine Dachbegrünung sei Sache der jeweiligen Eigentümer. Aufgrund eingeschränkter Personalkapazitäten und der fachübergreifenden Fragestellung werde mit einer Fertigstellung der Gutachten nicht vor Ende des Jahres 2025 gerechnet, sofern Haushaltsmittel vorhanden wären.
CDU-Fraktionschef Rolf Schmersträter hatte zu Beginn der Diskussion versucht, die anderen Parteien von dem Antrag zu überzeugen, zumal ja die Möglichkeit bestehe, Fördergelder zu beantragen. Am Ende stimmten sieben Bezirksvertreter für den Antrag, zehn dagegen. Zwei enthielten sich.
Nachvollziehen konnte die CDU das Abstimmungsverhalten im Nachgang nicht. In dem Antrag sei es zunächst um die Kostenermittlung für den Rückbau der Hochbeete, eventuelle Umbaumaßnahmen an den öffentlichen Flächen sowie um die Ermittlung möglicher Förderprogramme gegangen. „Es ist mehr als bedauerlich, dass erneut ein sinnvoller Antrag ohne Begründung abgelehnt wurde“, so Schmersträter.
Ratsherr Peter Scholz wies auf die generelle Problematik bei großen versiegelten Flächen hin. „Überall im Land, und auch in Hamm, wird auf Klimaresilienz geachtet. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass in der Bezirksvertretung nicht einmal der Konzepterstellung sowie Kostenermittlung für ein Projekt dieser Art zugestimmt wird.“
Dabei ist aus CDU-Sicht Handlungsbedarf gegeben. Denn: Der öffentliche Verkehrsraum in der Fritz-Husemann-Straße Hausnummer 22 bis 63 ist versiegelt, Regenwasser kann nicht versickern. „Bei Starkregenereignissen kommt es daher im Bereich Fritz-Husemann-Straße 53 immer wieder zu einem Wasserrückstau. Durch längere Trockenphasen und häufiger auftretende Starkregenereignisse wird das Problem größer. Zudem führen die versiegelten Flächen im Sommer zu einer starken Aufheizung der Luft“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Zustand der Hochbeete sei sehr schlecht. Die „neue“ Bepflanzung werde von Bürgern mehrheitlich abgelehnt, im Sommer sei zudem die Sicht stark eingeschränkt.
Quelle: Pressemeldung CDU-Fraktion Herringen, WA
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